30
A. Europa.
richen. Eins der mächtigsten Häuser in Deutschland, das der
schwäbischen Herzoge von Hohenstaufen, auch Weiblinger (von
einem Stammgute des Namens) genannt, rechnete nach Erlöschung
des fränkischen Stammes auf die Königswürde. Die Eifersucht
der Geistlichkeit hintertrieb für diesmal die Wahl, und Lothar 15.
von Sachsen, 1125 — 37, ward König. Er sowohl als sein
mächtiger Schwiegersohn Herzog Heinrich von Sachsen und
Baiern, aus dem in Deutschland und früher in Italien mäch-
tigen Hause der Welfen, suchten die Hohenstaufen zu demü-
thigen, und hieraus entspann sich der berühmte hundertjährige
Streit in Deutschland, wo es die Eifersucht verschiedener Häuser
galt, der Weiblinger und Welfen; in Italien, wo es mehr
der Kampf der Päpste und der Kaiser war, hieß er der Streit der
G u e l f e n (päpstliche) und der G h i b e l l i n e n (kaiserliche). Nach
Lothars Tode gelangte der Hohenstaufe Conrad Iii., 1138 — 52,
auf den Thron, und der Streit gegen den Welfen Heinrich den
Stolzen, welcher sich weigerte eins seiner Herzogrhümer abzutre-
ten, ward nur von einem erfolglosen Kreuzzuge Conrads unter-
brochen. Als Heinrich gestorben und sein Sohn Heinrich der Löwe
mit dem Neffen und Nachfolger Conrads, Friedrich, 1152 — 96,
ausgesöhnt schien, ruhte der Streit eine Zeitlang, und Heinrich
half dem Kaiser ritterlich seine Händel mit den mächtig gewordenen
italiänischen Städten verfechten. Aber eben hier entspann sich über
die reiche Erbschaft der toskanischen Gräfin Mathilde, aufweiche
auch Heinrich Ansprüche hatte, ein neuer und heftiger Streit, wel-
cher damit endete, daß Heinrich der Löwe von seinen Feinden über-
wältigt, aller seiner Lander beraubt, schwören mußte, Deutsch-
land 3 Jahre lang zu meiden. Auch nachdem diese verflossen,
kämpfte er vergeblich den Rest seines Lebens, um wenigstens seine
Erbländer wieder zu erlangen. Friedrich 1. aber, nach einer höchst
thatenreichen und glänzenden Regierung, beschloß sein Leben zu
Seleucia in Syrien, auf einem Kreuzzuge, wo er, wie einst
Alexander, unvorsichtig in einem kalten Flusse gebadet und an den
Folgen starb. Unter dem Namen Friedrich der Große, auch Bar-
barossa (Rothbart), lebt er noch im Andenken des Volks, und viele
Trümmer von herrlichen Pallästen und Burgen, so wie mancherlei
abenteuerliche Sagen, sind die Zeugen seiner Macht und des ho-
hen Ansehens, das er erworben. Heinrichvi., seinsohn, 1190
bis 97, benutzte mit zu wenig Mäßigung die ihm vom Vater ange-
stammte Macht; ganz ernstlich dachte er daran, die deutsche Kö-
nigswürde in seinem Hause erblich zu machen, reizte aber dadurch
nur noch mehr den Haß der Papste, und bereitete, wie einst Hein-
rich 111., seinem Sohne eine unglückliche Regierung. Er erwei-
terte die Macht seines Hauses durch seine Heirath mit Constantia,
Erbin von Neapel und Sicilien, aber die Grausamkeit, womit er
dort herrschte, bereitete ihm den Tod durch Gift, man sagt, von
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TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
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Extrahierte Personennamen: Lothar Heinrich_von_Sachsen Heinrich Conrad_Iii Heinrich Heinrich Conrads Heinrich Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Conrads Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich_Ansprüche Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrich Alexander Alexander Friedrich_der_Große Friedrich Heinrichvi Constantia
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Sachsen Baiern Deutschland Italien Deutschland Italien Syrien Neapel Sicilien
61
Vii. Deutschland.
mählung der Erzherzogin Marie Louise mit Napoleon 1810 zu ver-
binden. Jetzt war Deutschland völlig unterjocht, und Napoleon
benutzte seine Macht so schonungslos, daß er ohne weitem Grund
als sein Belieben den nordwestlichen Strich von Deutschland, die
Mündungen der Weser, der Elbe bis jenseits Lübeck an die Ostsee
mit dem französischen Reiche vereinigte, und fortfuhr, die Hülfs-
truppen der minder mächtigen Fürsten in Spanien aufzuopfern.
Der Feldzug nach Rußland 1812 war Napoleons größter aber auch
letzter Triumphzug, auf welchem ihn nicht allein der ganze Rhein-
bund, sondern auch ein preußisches und ein östreichisches Hülfs-
corps begleiteten. Der Winter 1812 vernichtete unwiederbringlich
seine Macht, und dem General Aork ward das Verdienst, durch
einen Vertrag mit den Russen, welchen der König später bestätigte,
das erste Zeichen der wieder auflebenden deutschen Freiheit zu ge-
den. Nach einigen Monaten des ängstlichen Harrens erscholl end-
lich der Ruf des Königs an sein längst vorbereitetes Volk, und
ganz Preußen erhob sich in Waffen. Zweimal täuschte noch der
Sieg unsere Hoffnungen in den rühmlichen Schlachten bei Groß,
Görschen oder Lützen, 2. Mai, und bei Wurschen oder Bautzen,
20. u. 21. Mai 1813. Der Waffenstillstand vom 4 Juny bis 10. Au-
gust vollendete Preußens und Rußlands Rüstungen, Oestreich schloß
sich an die gemeine Sache, und eine Reihe von Siegen, welche die
Völkerschlacht bei Leipzig am 16 —19. Oktober krönte, trieb Na-
poleon , noch unterwegs bei Hanau von den Baiern angegriffen,
über den Rhein zurück. Alle Fürsten des Rheinbundes, Baiern
zuerst, eilten dem Rheinbünde zu entsagen und vereinigten ihre
Truppen mit den Verbündeten. Am Rhein trat einige Waffenruhe
ein, und noch wäre es dem Verblendeten möglich gewesen einen
leidlichen Frieden zu erlangen; als er aber auch diesen ausschlug,
drangen Oestreicher und Russen durch die Schweiz, Blücher mit
Preußen und Russen am 1. Jan. 1814 bei Caub über den Rhein
und unaufhaltsam nach Frankreich hinein. Die Siege bei Brienne,
Laon, Fere-Champenoise und endlich am 30. März bei Paris, öff-
neten den Verbündeten die Thore von Paris und stürzten Napoleon
vom Throne. Er entsagte ; erhielt die Insel Elba als Fürstenthum,
und die Bourbons kehrten auf den Thron ihrer Väter zurück. Der
erste Friede von Paris, 30. Mai 1814, ließ Frankreich die alten
Gränzen von 1792, selbst noch mit einigen Erweiterungen im Elsaß
und Savoyen. Um die so hochwichtigen und so verwickelten Ange-
legenheiten Deutschlands zu berichtigen, begaben sich die meisten
der verbündeten Monarchen persönlich auf den Congreß zu Wien,
1. Aug. 1814; wo es über die Entschädigungen, welche Preußen,
billig verlangte, zu sehr ernstlichen Erörterungen kam; endlich
ward ihm das jetzige Großherzogthum Posen, die nördliche Hälfte
von Sachsen und mehrere Provinzen an beiden Ufern des Rheins
zugesprochen, wogegen es andre an Hannover abtrat und dadurch
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Extrahierte Personennamen: Marie_Louise Napoleon Napoleon Napoleons Oestreich Jan Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland Ostsee Spanien Napoleons Wurschen Bautzen Siegen Leipzig Hanau Rhein Baiern Rheinbünde Rhein Schweiz Rhein Frankreich Laon Paris Paris Elba Paris Frankreich Savoyen Deutschlands Wien Posen Sachsen Rheins
Ix, Griechenland. 38^3
nannt), zu welchem, unter Jasons Anführung, sichherkules,
Kastor und Pollux (die Dioskuren oder Söhne des Zeus),
Orpheus, Theseus und andre verbanden, um nach dem Wunderlan-
de Kolchis, am schwarzen Meere, zu ziehen, wohin die Luft an Aben-
teuern sie wohl mehr noch, als die Sage von den dortigen Schätzen
(das goldne Vließ) lockte. Spätere Dichter, der eine unbekannt
und fälschlich für den viel ältern Orpheus ausgegeben, der
andre neuere, Apoll onius aus Rhodus, in Alexandrien ansässig,
etwa 290 Jahre v. Chr., haben diese Unternehmung besungen.
Eben so verbündeten sich später 7 Fürsten aus dem Peloponnesus,
um den von seinem Bruder Eteokles unterdrückten Polynices, beide
Söhne des Oedipus, zu rächen, und die Söhne der dabei umge-
kommenen Helden führten einen zweiten Zug gegen Theben, um'
ihre Väter zu rächen. Das Unglück der Familie des Lajus, seines
Sohnes Oedipus und dessen Söhne, gab später den größten Dich-
tern einen herrlichen Stoff zu ihren Darstellungen, unter welchen
wir besonders einige Tragödien des Aeschylus und des Sophokles
bewundern. Das größte und zugleich das erste wahre National-
unternehmen der Griechen in jener Heldenzeit war der trojanische
Krieg, zu welchem sich, 1184 v. Chr., alle Könige und Fürsten
der verschiedenen griechischen Stämme verbanden, um den Raub
der Helena, der Gemahlin des Menelaus, Königs von Sparta,
an ihrem Entführer, dem Paris, Sohn des trojanischen Königs
Priamus, zu rächen. Alle griechische Stämme standen damals
unter Anführern, welche zwar Könige genannt werden, aber zum
Theil nur eine sehr beschränkte Macht besaßen; unter allen leuch-
tete Agamemnon, der Bruder des Menelaus, König von Argos
und Mycenä, durch die Ausdehnung seiner Macht hervor, und
seinem überwiegenden Einfluß auf die minder mächtigen Fürsten
ist wohl vorzüglich die Vereinigung aller Griechen zuzuschreiben,
zur Rache einer damals gar nicht ungewöhnlichen That, wo See-
räuberei noch keinesweges zu den ehrlosen Gewerben, sondern viel-
mehr zu den Heldenthaten gezählt wurde. An der nordwestlichen
Spitze von Kleinasien lag die für die damalige Zeit große und mäch-
tige Stadt Troja oder Ilion, deren Beherrscher ihre Macht über
weitläuftige Gegenden Kleinasiens und selbst des gegenüber liegen-
den Thraziens ausgedehnt hatten. Nach allen Umständen zu ur-
theilen gehörten die Trojaner zu dem thrazisch-phrygischen Stamme
der Pelasger, waren also den Griechen in Sprache und Sitten
verwandt, aber ihnen in der Cultur vorangeschritten. Gegen die-
ses mächtige Reich zogen die verbündeten Griechen unter Agame-
mnons Anführung, wenn der Dichtung zu trauen ist, mit'l200
Schiffen und etwa 109,900 Mann. Wie sehr aber die Kriegs-
kunst bei den Griechen noch in der Kindheit war, zeigt sich da-
durch, daß sie mit weit überlegener Macht doch zehn Jahre vor
Troja zubrachten und mehrere ihrer berühmtesten Helden einbüß-
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435
Ix. Griechenland.
wurden jene noch jetzt in ihren Trümmern *) merkwürdige Ge-
bäude den Flammen preisgegeben. Der unglückliche Darius hatte
sich indessen nach den nördlichen Provinzen gewendet, wo er von
einem Verräther, Bessus, erst gefangen genommen und dann er-
mordet ward. Alexander beweinte seinen Tod, ließ den Leich-
nam seiner Familie übergeben und eben so später den Verräther,
der in seine Hände gefallen und der geviertheilt wurde. Um die
Eroberung des persischen Reiches zu vollenden, durchzog Alexan-
der mit unglaublicher Schnelligkeit die am caspischen Meere lie-
genden Provinzen Medien, Hyrkanien, Sogdiana, und überstieg
mit großen Beschwerden und bedeutendem Verluste den Paropa-
misus, den westlichsten Zweig des Hindukosch. Damit noch nicht
zufrieden und um die fabelhaften Züge des Herkules und Bacchus
zu erneuern, drang er nach Indien vor und überschritt unter steten
Siegen den Indus, jetzt Sind, und den Hydaspes, jetzt Behüt.
Der Hyphasis, der heutige Bejah und Sedletsch, der östlichste
Nebenfluß des Indus, ward die Gränze seiner Eroberungen; weil
seine Macedonier durch die große Entfernung und die Sandwüsten,
die vor ihnen lagen, geschreckt, durchaus sich weigerten ihm wei-
ter zu folgen. Nun segelte er mit einer Flotte den Indus hinab
bis zum Weltmeer, und während sein Admiral Nearch die Küste
entlang durch den persischen Meerbusen zurückkehrte, zog Alexan-
der mit dem Heere durch die furchtbaren Wüsten Gedrosiens (Be-
ludschiftan) nach Persien zurück. Ueberall auf seinen Zügen ord-
nete er den Anbau neuer Städte, deren an 70 gezählt werden,
wovon freilich wohl die meisten in seiner Abwesenheit bald wieder
verschwanden, aber sein Name hat sich doch den Sagen jener ent-
legenen Gegenden tief eingeprägt. Trotz aller Warnungen der
chaldäischen Wahrsager beschloß er nun seine Residenz in Babylon
aufzuschlagen, nicht sowohl um sich einer müßigen Ruhe zu über-
lassen, als vielmehr um sein ungeheures Reich zu ordnen und auf
neue Pläne für die Zukunft zu sinnen. Allerdings sah der Alexan-
der zu Babylon dem Alexander in Maeedonien nur noch wenig
ähnlich. Mit der persischen Kleidung hatte er seit dem Siege bei
Arbela auch persische Pracht und Sitten angenommen. Sein
Hofstaat und seine Umgebungen glichen denen der besiegten Mo-
narchen, und mehr als einmal schon hatten niedrige Schmeichelei
und Uebermaaß des Glücks seine ursprüngliche Großmuth und Mä-
ßigung in Grausamkeit und Uebermuth verwandelt. Einen seiner
besten Feldherren, den Philotas, hatte er auf einen leichten Ver-
dacht hin foltern und hinrichten, dessen Vater Parmenio aber er-
morden lassen, und einen seiner besten Freunde, Clitus, der ihn
aber freilich im Trünke schwer beleidigt und gereizt, tödtete yr in
*) Siehe Persien.
28*
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Alexander Alexander Alexander Alexander
33
Vii. Deutschland.
Jahrhundert mit mächtigen Kriegsflotten die Ostsee bedeckte. Zu-
nahme der Ordnung und Sicherheit in Deutschland, die allmah-
lige Bildung der nördlichen Länder, das Aufblühen der Nieder-
lande und später Englands, und endlich die gänzlich veränderte
Gestalt des Handels nach der Entdeckung von Amerika, löseten
diesen mächtigen aber überflüssig gewordenen Bund allmählich auf;
er erhielt sich indeß noch bis 1669, wo alle übrige Städte sich los-
sagten, und nur Lübeck, Hamburg und Bremen und zum Theil
Danzig in einem Bündnisse blieben. Im Süden von Deutschland,
waren durch den Handel mit Italien und den Producten des Mor-
genlandes Augsburg, Nürnberg und München schon im 13ten
Jahrhundert zu bedeutendem Wohlstände gelangt. — Eben so
erfreulich als das Emporkommen der Städte in diesem Zeitraum ist
das Aufblühen der deutschen Dichtkunst, besonders unter den Kai-
sern aus dem schwäbischen Hause. Das älteste Denkmahl der ger-
manischen Sprache reicht bis ins 4te Jahrhundert; es ist dieueber-
setzung der Bibel in westgothischer Sprache, von dem Bischof Ul-
filas, wovon wir noch, außer einigen andern Bruchstücken, fast
die ganzen 4 Evangelien besitzen. Viele Denkmähler der deutschen
Poesie sind unwiederbringlich verloren gegangen, und von den Lie-
dern, welche Carl der Große zu sammeln befahl, und welche wohl
alle burgundische und gothische Heldensagen enthalten mochten, ist
es höchstens wahrscheinlich, daß wir einen Theil ihres Stoffes, in
jüngerer Bearbeitung, eben aus jener schwäbischen Zeit, etwa in
dem Liede der Nibelungen und im Heldenbuche besitzen. Nur ein
Bruchstück, welches wahrscheinlich zu jenen ältesten Heldensagen
gehörte, ist erhalten worden: es ist das Lied von Hildebrand und
Hadubrand. Nur vier wichtige Werke aus dem 9ten bis Uten
Jahrhundert haben sich erhalten: Otfrid's, Benedictiners im Klo-
ster Weißenburg, zwischen 840 — 870, poetische Bearbeitung der
evangelischen Geschichte, in kurzen gereimten Zeilen und in alle-
mannischer Mundart; das schöne Lied zur Feier eines Siegs Lud-
wigs 111., Sohn Ludwigs des Deutschen, über die Normannen,
vermuthlich 879, welches Herder in seine Volkslieder aufgenom-
men; die Übersetzung der Psalmen von Notker, welcher 1022
starb, und endlich der Lobgesang auf den h. Anno, Erzbischof von
Cdln, welcher 1075 starb. Unendlich bedeutender aber in poe-
tischer Hinsicht sind die zahlreichen Werke aus der schwäbischen Pe-
riode^ wovon der größte Theil unter dem Namen der Minne-
singer, auch wohl der schwäbischen Dichter, bekannt ist; theils
weil die meisten ihrer Verfasser aus Schwaben gebürtig, sich der
schwäbischen Mundart bedienten; theils auch weil die Zeit der Ho-
henstaufen die höchste Blüthe dieser Periode bezeichnet. Die un-
aufhörlichen Kämpfe des europäischen Adels, sowohl in den inneren
Fehden als mit den Sarazenen in Spanien und Italien, vorzüglich
aber die Kreuzzüge, hatten den ritterlichen Geist, eine durch Reli-
Blanc Handb. Ii. 2. Aufl. 3
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